Die ersten Anzeichen scheinen harmlos: Aktinische Keratosen machen sich anfänglich durch nur wenige Millimeter kleine, raue, rötlich-braune Stellen an der Haut bemerkbar. Doch dabei handelt es sich oft um eine chronische Schädigung der Haut durch UVLicht.

Was früher als „Alterserscheinung“ galt, trifft heute auch immer mehr Menschen in den „besten Jahren“: Vor allem an Hautarealen, die häufig der Sonne ausgesetzt sind, können sich aktinische Keratosen entwickeln. „Dabei handelt es sich um eine Verhornungsstörung der oberen Hautschicht, die entstehen kann, wenn die Haut jahrelang durch zuviel UV-Licht überfordert wird“, erklärt Privatdozent Dr. Holger Petering.

Besonders gefährdet sind Menschen mit hellem Hauttyp oder die sich viel im Freien aufhalten. Die UV-Belastung führt zu irreparablen Schädigungen von Hautzellen, die daraufhin unkontrolliert wachsen und an Anzahl und Größe zunehmen. Bevorzugt an den sogenannten „Sonnenterrassen“ wie Nasenrücken und Stirn, manchmal an der Unterlippe, an den Ohren oder an unbehaarten Kopfhautarealen, Handrücken und Unterarmen entstehen zunächst meist stecknadelkopfgroße, raue, manchmal rötliche oder bräunliche, verhornte Hautstellen.

Aktinische Keratosen treten oft zu mehreren auf und können sich zu unansehnlichen Krusten ausbreiten. Doch aktinische Keratosen sind nicht nur kosmetisch störend: In jedem fünften Fall entwickelt sich daraus heller Hautkrebs, der in tiefere Hautschichten wuchert. Ein solches Plattenepithelkarzinom kann in Lymphknoten und andere Organe streuen und dann sogar lebensbedrohlich werden. Die Übergänge zwischen aktinischen Keratosen und Hautkrebs sind fließend. „Aktinische Keratosen gelten daher als Vorstufe oder Frühform von hellem Hautkrebs und sollten unbedingt behandelt werden“, betont Dr. Petering. Dafür stehen heute in der Hautarztpraxis schonende Methoden zur Verfügung. Frühzeitig erkannt, lassen sich aktinische Keratosen damit in der Regel mit wenig Aufwand entfernen.

Da sich die Hautveränderungen jedoch langsam und zunächst recht unscheinbar entwickeln, werden sie von den Betroffenen anfänglich kaum wahrgenommen oder bagatellisiert. „Um Hautkrebs und seine Frühformen nicht zu übersehen, sollte man daher unbedingt die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen beim Dermatologen in Anspruch nehmen“, rät der Hildesheimer Hautarzt.

Petering bietet wie seine fachärztlichen Kolleginnen und Kollegen eine umfassende Beratung rund um das Thema Sonnenschutz, damit lichtbedingte Hautschäden gar nicht erst entstehen. Die wichtigsten Bausteine für einen effektiven Sonnenschutz – ein vernünftiger Umgang mit der Sonne, textile Schutzmaßnahmen und Lichtschutzpräparate – sollten in einem individuellen Lichtschutzkonzept kombiniert werden, das auf das jeweilige Risikoprofil und die UV-Belastung abgestimmt ist. So benötigen beispielsweise Kinder sowie Menschen mit heller Haut oder die bereits Lichtschäden wie aktinische Keratosen aufweisen, besonders intensive Schutzmaßnahmen. Auch je nach beruflicher Tätigkeit oder Freizeitaktivitäten sowie dem aktuellen UV-Index am Aufenthaltsort ist ein unterschiedlicher Schutz erforderlich. Deshalb: „Um Lichtschäden und Hautkrebs effektiv vorzubeugen, sich individuell beim Dermatologen beraten lassen!“, empfiehlt Petering.

Quelle: BVDD