Pflegetipps

Pflege während der Nacht

Glänzend durch die Nacht

In der Nacht stört es nicht, wenn die wohlgepflegte Haut glänzt. Deshalb bekommt sie am Abend eine fetthaltigere Creme, eine sogenannte Nähr- oder Aufbaucreme. Sie wirkt ähnlich wie eine Aufbaumaske: Enthält die äußerste Lage der Haut, die Hornschicht, schön viel Fett, dann kann nur wenig Wasserdampf diese Barriere durchdringen. Eine Hornschicht, die nur wenig oder gar kein Fett enthält, läßt dagegen viel Wasser verdunsten. Darf genug Feuchtigkeit in der Haut bleiben, bleibt auch das Kollagen in der Lederhaut prall und straff, so daß die schöne Haut den folgenden Tag glatter und voller beginnt. Außerdem enthalten Nachtcremes, Aufbaumasken und Feuchtigkeitscremes sogenannte Moisturizer (wörtlich: „Befeuchter“): Das sind Substanzen, die Wasser anziehen und binden, wie zum Beispiel Harnstoff.

Pflege für den Tag

Frisch durch den Tag

Eine pflegende Emulsion für den Tag kann mehr oder weniger fetthaltig sein, je nach dem Befinden der Haut: Fühlt sie sich nach einem anstrengenden Tag in trockener (Heizungs-)Luft oder zum Beispiel nach dem Schwimmen gespannt, kommt eine fetthaltige Emulsion oder Creme gut an. Nach einem warmen Sommertag oder einem Saunabad schätzt sie eher eine weniger fetthaltige Emulsion mit mehr Feuchtigkeit.

Für eine länger anhaltende Wirkung enthalten einige Pflegemittel Feuchthaltefaktoren. Das kann bereits ein wenig Salz sein, das ja Wasser anzieht und bindet. Noch besser wirkt indes Harnstoff.

Färbende Pflege

Als morgendliches Make-Up bietet sich eine Tagescreme an, die im Interesse des frischen Teints getönt ist, zudem aber auch den Bedürfnissen der Haut nach Fett und Feuchtigkeit gerecht wird. Augenlider und Umgebung verwöhnt man mit einer Augencreme, die der hier besonders zarten Haut Rechnung trägt.

Unter einem Augenmake-up keine stark fetthaltige Creme (Wasser-in-Öl-Emulsion) verwenden. Denn sie zieht nicht vollständig ein, und Lidschatten wie Wimperntusche würden sich davonmachen.

Tränenfestes Make-Up

Als Make-Up eignen sich fetthaltigere Zubereitungen mit hohem Puderanteil. Sie haften besser und schwimmen nicht gleich beim ersten Regentropfen oder der ersten Träne davon. Schließlich weiß man nie, was der Tag bringt. Auch sogenannte Kompaktpuder mit einem hohen Anteil an festen Bestandteilen decken intensiv und sind recht widerstandsfähig.

Die Lippen schätzen sehr pflegende Fettstifte. Doch wenn ein farbiger Lippenstift vorgesehen ist, setzt man ihn besser ohne zusätzlichen Pflegestift ein, denn auf einem Fettfilm haftet Lippenstift schlecht. Die Farbe würde dann in einem unbedachten Moment allzu leicht auf Gläser, Tassen, Hemdkragen und Männerwangen übergehen.

Pflege trockener Haut

Pflegen wie normale Haut – nur mehr

Die Pflege der trockenen Haut funktioniert im Grunde wie die des normalen Hauttyps, nur intensiver: Alle Pflegemittel sollten deutlich mehr Fett und Feuchthaltefaktoren enthalten und mehrmals am Tag aufgetragen werden.

Paradox: Wasser trocknet die Haut

Auch wenn es widersprüchlich erscheint: Trockene Haut darf nur vorsichtig mit Wasser gewaschen werden (und erst recht nicht mit der fettlösenden Seife). Der Grund: Beim Waschen verliert die Haut Fett und natürliche Feuchtigkeitsfaktoren. Ohne Fett verdunstet die Feuchtigkeit in der Haut noch schneller – die Haut trocknet zusätzlich aus.

Auch der Säureschutzmantel der Haut regeneriert sich bei trockener Haut langsamer als bei normalem Hauttyp. Jedes Waschen strapaziert diese schützende Schicht.

Eine Waschtortur mit Seifenlaugen ist Gift für trockene Haut. Ein Bad in Süßwasser dagegen schadet kaum, wenn anschließend ein wenig Creme neues Fett bringt. Ein Fest aber ist es für trockene Haut, in Salzwasser zu baden, denn das Salz bindet die Feuchtigkeit. Dazu ein wenig Urlaubstimmung, Entspannung und Wärme auf der Haut – was fehlt da noch zum Glück?

Rückfetten, nicht entfetten

Die Gefahr, die Haut beim Waschen zu entfetten, läßt sich auch mit einem Syndet (seifenfreier Seife) kaum bannen: Auch die mildesten Syndets mit vielen rückfettenden Substanzen entziehen der Haut im Ergebnis viel kostbaren Talg. Deshalb verwendet man, insbesondere für die Gesichtshaut, besser eine Reinigungsmilch mit vielen „Rückfettern“ darin – in der Hoffnung, daß der Hersteller auf der Packung die Wahrheit schreibt. Auch Produkte aus Hafermehl, Kleie oder Molke reinigen mild und schonend.

Die mit dem Ölbad duscht

Unbezahlbar ist das natürliche Hautfett, das in der Haut bleiben darf und nicht unbedacht herausgewaschen wird. Sofern überhaupt Fettlöser aus der Kategorie der Seifen für die Sauberkeit nötig sind, bitte ausschließlich milde Babyseifen mit vielen rückfettenden Bestandteilen verwenden. Besser noch eignen sich Ölbäder, von denen die meisten auch zum Duschen taugen.

Nach dem Duschen, Baden oder Schwimmen ist die Gefahr für die trockene Haut noch nicht vorüber: Deshalb sanft abtrocknen und sofort eincremen. Denn innerhalb einer Minute verdunstet aus der aufgeweichten Hautoberfläche ein großer Teil der Feuchtigkeit.

Hautpflege bedeutet auch, mit der eigenen Haut pfleglich umzugehen. Die beste Pflege darf nicht den Hautschäden durch Seife, Wasch-, Putz- und Lösungsmittel hinterherlaufen. Gummihandschuhe machen schöne Hände.

Nachtcreme gern auch am Tag

Viel Fett bieten der Haut Nachtcremes. Die Hersteller nennen sie nur deshalb „Nachtcreme“, weil der fettige Glanz am Tag nicht immer so recht willkommen ist. Doch das unerwünschte speckige Glänzen läßt sich mit ein wenig Puder mattieren.

Zusätzliche Feuchtigkeit können fetthaltige Crememasken in der Hornschicht binden. Doch Vorsicht: Werden die Masken hart oder bilden sie eine zähe Schicht, wird die Haut ungebührlich gedehnt. Fältchen würden entstehen.

Ein Peeling ist partout nichts für trockene Haut. Solch eine grobe Roßkur richtet allenfalls Schaden an.

Schutz und Schönheit für die Nägel

Schöne Nägel sind gepflegte Nägel

Fingernägel verdienen ein wenig Aufmerksamkeit, schließlich tragen sie viel zum schönen Erscheinungsbild bei. Nägel sind sensibler, als sie auf den ersten Blick erscheinen; bei der Pflege möchten sie deshalb berücksichtigt sein:

  • die Nägel mit lauwarmem Wasser, einer mittelharten Nagelbürste und einem milden Syndet (seifenfreie Seife) reinigen.
  • die Nägel und ihre Umgebung auf keinen Fall mit scharfkantigen, spitz zulaufenden Gerätschaften traktieren. Kleine und größere Verletzungen und mit ihnen auch Entzündungen wären die schmerzhafte Folge.
  • das kleine Nagelhäutchen nicht nach hinten schieben. Es schützt den Nagel dort, wo er wächst. Wer es partout nicht leiden mag, darf das Häutchen allenfalls mit der Daumenkuppe oder mit einem Wattetupfer ein wenig nach hinten schieben – aber erst nach einem erweichenden Bad. Auf keinen Fall sollte man es abschneiden.
Die hohe Kunst des Nägelschneidens

Auch beim Nägelkürzen sollte man nicht unnötig Verletzungen riskieren. Erlaubt sind Nagelknipser, Nagelschere und eine Feile mit gerundeter Spitze. Mit dem Knipser oder mit der Schere kürzt man den Nagel; aber bitte nicht bis ins Nagelbett, das kann zu Entzündungen führen und sieht auch nicht sehr proper aus. Eine feine Feile oder feines Schmirgelpapier helfen anschließend, die Vorderkante des Nagels zu formen: Rundgefeilte Nägel sind stabiler als spitz zulaufende.

Und wenn ein Nagel eingerissen ist? Auch wenn die Versuchung groß ist: nicht abbeißen oder abreißen. Stattdessen den Nagel soweit zurückschneiden und -feilen, bis die Kante keinen Riß mehr hat. Denn sonst würde sich der Riß im Zuge der harten Alltagsarbeit weiter in den Nagel hineinarbeiten.

Auch Nägel wollen Pflege

Trockene und splitternde Nägel sind fast immer die Quittung für zu häufigen Kontakt mit Seifenlauge und Spülwasser. Nur selten liegt es am Vitaminmangel, wenn die Fingernägel alle naslang brechen und einreißen.

Ölung für die Nägel

Zuerst müssen die Fingerspitzen, wie auch die Hände, die sonst rauh werden, vor all den entfettenden Flüssigkeiten wie Spülwasser oder gar Lösungsmitteln geschützt werden; am besten durch Gummihandschuhe. Dann tut von Zeit zu Zeit ein pflegendes Bad ein übriges: ein- bis zweimal täglich die Nägel ein paar Minuten in ein Bad aus Olivenöl mit ein paar Tropfen Zitronensaft tauchen; eine Wohltat für trockene Nägel.

Glänzend, diese Nägel

Kräftigen und gesunden Fingernägeln kann man obendrein noch den letzten Schliff geben: durch eine Hochglanz-Politur. Dafür gibt es spezielle Polierpasten, die mit einem feinen Ledertüchlein auf der Nageloberseite verteilt und gerieben werden.

Allerdings sollten nur gesunde Nägel in den Genuß solch einer Politur kommen. Bei Nägeln mit ausgeprägten Längs- oder Querrillen dagegen könnten die aufragenden Stellen so stark abgeschliffen werden, daß der Nagel instabil oder gar das Nagelbett verletzt würde.

Schützt und stützt: der Nagellack

Nagellack macht nicht nur schön, sondern hilft zugleich den Nägeln, in der harten Arbeitswelt zu bestehen: Der Lack gleicht Unebenheiten aus, stabilisiert und schützt. Das ungesunde an einem Nagellack sind eigentlich nur die Nagellackentferner: Sie enthalten Lösungsmittel, die nebenbei auch jedes erreichbare Hautfett lösen. Und beim Nagellackentfernen gelangt immer ein wenig von dem Stoff auf die Haut rund um den Nagel. Deshalb Nagellackentferner in Maßen einsetzen und anschließend Finger und Hände sorgsam eincremen. Oder besser noch auf haut- und nagelschonende Nagellackentferner zurückgreifen, die nur wenig Lösungsmittel enthalten.

Nachhilfe für Nägel

Wollen die Fingernägel partout nicht wachsen? Verbietet der Alltag lange Fingernägel? Dann gibt es ja immer noch künstliche Fingernägel. Auch sie stabilisieren und schützen die echten Nägel, auf die sie aufgeklebt werden. Doch auch hier empfiehlt es sich, Maß zu halten: Wer sich zu lange künstliche Fingernägel aufklebt, kann sich Mißhelligkeiten einhandeln; denn durch die Hebelwirkung kann sich die Nagelplatte ablösen, so daß das Nagelbett geschädigt wird.

Nägel modellieren: Pro und Contra

Inniger ist die Verbindung zwischen natürlichem und nachgebautem Nagel beim Modellieren: Bei diesem Verfahren wird flüssiges Kunstharz direkt auf den echten Nagel aufgebracht, geformt und ausgehärtet. Labile oder gar beschädigte Nägel werden wieder schön, stabil und geschützt. Soweit die gute Nachricht. Doch das Material (Metacrylat) verursacht relativ häufig Allergien.

Hilfe bei rauhen Händen

Schuld sind Putz- und Spülmittel

Sanfte Musik und harmonische Bilder zeigen jeden Abend im Fernsehen, wie gut dieses und jenes Spülmittel den Händen tut. Bei aller Freiheit der Werbung ist es natürlich barer Unsinn: Spülmittel hat die Aufgabe, Fett zu lösen; schließlich sollen Teller und Tassen sauber werden. Das Problem dabei: Den Fettlösern ist egal, woher das Fett stammt; sie ziehen es erbarmungslos auch aus der Haut.

Doch die systematische Entfettung lauert nicht nur beim Abwasch: Reinigungsmittel und scharfe Stoffe, Seifen, Öle, Schmutz und Reinigungspasten, mit denen man beispielsweise im Beruf zu tun hat, setzen der Haut ebenso zu.

Schützen ist besser als Eincremen

Nichts hilft der Haut so sehr wie ihr eigenes natürliches Fett und ihr eigener Säureschutzmantel. Der beste Rat für schöne Hände heißt deshalb: Laßt der Haut ihr Fett. Ein paar Gummihandschuhe zum Abwaschen, Lederhandschuhe bei der Gartenarbeit – und die Hände bleiben glatt. Stehen filigrane Arbeiten bevor, bei denen Handschuhe stören, hilft der flüssige Handschuh: Diese Spezialcreme bildet auf der Haut einen wasserfesten und wasserabweisenden Film. Die Haut behält so ihre natürliche Feuchtigkeit, und aggressive Substanzen dringen nicht ein.

Butter säubert sanft

Und wenn es doch passiert ist? Sanfter als grobe Reinigungspasten arbeiten normale Butter, Margarine oder Speiseöl, die – sorgfältig verrieben – sogar Farb- und Ölreste von den Händen lösen.

Wenn die Hände außerdem nach jeder Arbeit mit Wasser, Lösungen, Laugen, Seife oder Reinigungsmitteln obendrein ihr Fett abbekommen, in Form von Creme, sind rauhe Hände kein Thema mehr.

Rat für einen entzückenden Rücken

Robuste Hautpartie am Rücken

Ähnlich dem Dekolleté neigt die Haut am Rücken eher als andere Partien zu kräftigem Fetten und damit auch zu Akne. Insbesondere in der Mitte ist die Haut oft fettiger als andernorts. Doch im Gegenzug erlaubt die Haut dort, weil deutlich robuster, auch die entfettende Pflege mit kraftvollen Mitteln wie etwa normaler Seife.

Tipps für ein schönes Dekolleté

Problemzone Dekolleté

Nichts geht über Charme und den Glanz der Augen, doch ein schönes Dekolleté schmückt ebenfalls. Dabei hat es die Haut dieser Partie gar nicht leicht, lange jung zu bleiben. Denn das Dekolleté ist besonders häufig und intensiv der Sonne ausgesetzt. Zusätzlich belasten Solariumbestrahlungen die Haut an dieser Stelle und lassen sie schneller altern.

Die beste Vorbeugung heißt auch hier insbesondere: Sonnenschutz durch Kleidung und Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor. Wenn also das Gesicht seinen Sonnenschutz bekommt, immer auch die Haut des Dekolletés mit bedenken.

Dekolleté: neigt zu fettiger Haut

Eher als das Gesicht neigt aber die Haut hier zu reichhaltiger Talgproduktion. Wer im Gesicht mit fettiger Haut und mit Akne zu kämpfen hat, bleibt auch auf dem Dekolleté davon nicht verschont. Dafür funktioniert die Pflege entsprechend: sanft entfetten und fettarm pflegen.

Richtig frisch gewaschen

Das normale Waschen soll die Haut von überschüssigem Fett, Schweiß, Hornzellen, Schmutzpartikeln, Bakterien, und Resten von Kosmetika befreien: Schmutz und Schweiß lassen sich leicht mit Wasser abspülen. Die anderen Rückstände sind meist fettiger Natur und brauchen deshalb einen Fettlöser wie Seife oder Syndet (seifenfreie Seifen). Syndets lösen Fett, so daß es abgespült werden kann, ohne aber den Säureschutzmantel der Haut anzugreifen.

Fett lösen? ja, aber sanft

Sanfter als Seife oder Syndet reinigen solche Mittel die Haut, die nicht pauschal alles Fett lösen, sondern sich an überschüssige Partikel heften und sie dann beim Abspülen mitnehmen. Reinigungsmilch, Hafermehlextrakte, Molke oder Kleie funktionieren auf diese Weise.

In der Pflegepraxis

Die delikate Haut des Gesichts verdient selbstverständlich besondere Aufmerksamkeit: Vor dem Waschen wird sie erst einmal von Lidschatten und Make-Up befreit. Dazu dient spezieller Make-Up-Entferner; doch billiger und ebenso gut geht’s mit einer der vielen Pflegecremes, die ohnehin in einem gut sortierten Badezimmerschrank zumeist bereitstehen.

Normale Seife hat insbesondere auf der Gesichtshaut nichts verloren. Allenfalls ein Syndet darf es sein, besser aber noch eine Reinigungsmilch, vorzugsweise eine Öl-in-Wasser-Emulsion, die weniger fettet.

Sauber ohne Seife

Die Technik der Gesichtspflege ist einfach: Morgens und abends reibt man das Gesicht mit kreisenden Bewegungen ein und spült anschließend mit Wasser gründlich ab. Dem Abspülen kommt dabei hohe Bedeutung zu, denn falls Reste der Reinigungsmittel in der Haut zurückbleiben, rauhen sie die Haut auf und hemmen die Wirkung von pflegenden Cremes.

Nach der Säuberung gilt es, die Haut zu stabilisieren: Dazu reibt man die Haut sanft mit einem Gesichtswasser ab, das mögliche Reste der Reinigungsmilch entfernt, die Hornschicht leicht gerbt und damit die Hautoberfläche ein wenig festigt und glättet.

Rubbelcremes mit Sand oder einem anderen Schleifmittel, die die oberste Lage der Hornschicht abreiben, müssen allenfalls im Rhythmus von ein bis zwei Wochen in Aktion treten.