Hautkrebs ist die häufigste Krebsart in Deutschland – Tendenz steigend. Gefährdet ist vor allem, wer sich häufig der Sonne aussetzt und viel im Freien arbeitet. Immer mehr Betriebe engagieren sich daher in Zusammenarbeit mit Dermatologen für die Hautkrebsvorsorge am Arbeitsplatz.

UV-Strahlung ist die wichtigste Ursache für die Entstehung von Hautkrebs. Hohe UV-Dosen erhöhen das Risiko, an dem gefährlichen schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) zu erkranken. Heller Hautkrebs, der durch schuppige Herde oder hautfarbene Knötchen gekennzeichnet ist, entsteht bevorzugt an den „Sonnenterrassen“ des Körpers infolge chronischer Lichtschädigung der Haut.

Gefährdet, an hellem Hautkrebs zu erkranken, sind vor allem Menschen, die jahrelang im Freien arbeiten, wie Straßenarbeiter, Maurer, Land- und Forstwirte, Seeleute oder Profisportler. Experten gehen davon aus, dass jeder siebte aus diesen Berufsgruppen während der Arbeitszeit einer maßgeblichen UV-Belastung ausgesetzt ist. Schätzungen zufolge erkranken in Deutschland jährlich mindestens 5000 Menschen an beruflich bedingtem hellen Hautkrebs.

„UV-bedingter heller Hautkrebs steht kurz vor der Anerkennung als Berufskrankheit“, berichtet Professor Dr. Swen Malte John, Präsident der Arbeitsgemeinschaft für Berufs- und Umweltdermatologie. Ist eine Hauterkrankung als beruflich bedingt anerkannt, übernehmen die Berufsgenossenschaften sämtliche Behandlungskosten. Für den Betroffenen fallen dann weder Praxis- noch Rezeptgebühren an. Auch Kosten für Vor- und Nachsorgemaßnahmen werden übernommen, beispielsweise auch für Schulungen zum Hautschutz oder für erforderliche hochwertige Lichtschutzpräparate.

„Wird eine Hautkrebserkrankung frühzeitig erkannt, ist in der Regel ein vollständige Heilung möglich“, betont John. Der Osnabrücker Dermatologie-Professor empfiehlt daher ein regelmäßiges Hautkrebs-Screening beim Dermatologen.

Auch immer mehr Betriebe erkennen in der Hautkrebsfrüherkennung eine wichtige Vorsorgeleistung für ihre Beschäftigten und bieten in Zusammenarbeit mit Hautärzten ein Hautkrebsscreening am Arbeitsplatz an. Ein solcher Service ist nicht nur für besonders gefährdete Risikogruppen sinnvoll, sondern wird in vielen verschiedenen Branchen als Beitrag zum Gesundheitsschutz angesehen. „Die Hautgesundheit der Mitarbeiter liegt auch im Interesse der Betriebe“, betont Professor John. Experten rechnen mit jährlich rund 1,8 Milliarden Euro Verlust in deutschen Betrieben aufgrund von Arbeitsausfällen durch unterschiedliche Hauterkrankungen. Prävention und Früherkennung von Hauterkrankungen tragen daher nicht nur zur Lebensqualität der Arbeitnehmer bei, sondern kommen auch der Volkswirtschaft zugute.

Quelle: BVDD