Etwa ein Drittel der Babys kamen 2011 laut Statistischem Bundesamt per Kaiserschnitt zur Welt. Für die Mütter sind die Eingriffe immer mit einer Narbe am unteren Bauch verbunden. Narben erzählen Geschichten und auch eine Kaiserschnittnarbe kann eine schöne Erinnerung sein. Manchmal treten jedoch Kontrakturen, also Verkürzungen von Sehnen, Bändern und Bindegewebe, oder unschöne Rötungen auf. Diese können Ärzte mithilfe eines Lasers sowie der Injektions-Lipolyse lindern.

„Auch wenn die Narben nicht ganz verschwinden: Die heutigen medizinischen Lasergeräte lassen sie merkbar unauffälliger werden“, sagt Dr. Johannes Müller-Steinmann, ärztlicher Direktor des Hautarztzentrums Kiel. „Mit dem Farbstofflaser können wir ganz gezielt bestimmte Areale behandeln und die umliegende Haut schonen.“ Bei größeren Narben betäuben Ärzte die betroffenen Stellen örtlich, da die einzelnen Laserimpulse ein wenig piksen können. Die Sitzungen sollten im Abstand von vier Wochen erfolgen, um der Haut zwischen den Behandlungen Zeit zu geben, sich zu regenerieren.

Der Farbstofflaser arbeitet mit energiereichem rotem Licht. Dieses durchdringt die oberste Hautschicht. Dabei wandelt sich Lichtenergie in Wärmeenergie um, die die ausgewählten Blutgefäße verödet. Dadurch verblassen die Rötungen schneller. Ist die Narbe noch nicht allzu alt, können sich zudem verdickte Stellen verringern.

Häufig verwachsen Kaiserschnittnarben fest mit den darunter liegenden Muskeln. Dann hängt meistens die gedehnte Haut über der Narbe oder gar ein wenig Schwangerschaftsspeck. „Dieses Problem lässt sich normalerweise recht gut mit der Injektions-Lipolyse, der Fettwegspritze, lösen“, erklärt Müller-Steinmann.

Damit ihre Kaiserschnittnarben problemlos verheilen, können Mütter aber auch selbst einiges unternehmen. Zum Beispiel nach dem Kaiserschnitt ruckartige Bewegungen vermeiden – leichte Aktivitäten regen hingegen die Durchblutung an und fördern die Heilung. „Auch wer seine Narben täglich sanft der Länge nach massiert und eincremt, kann dazu beitragen, Verdickungen vorzubeugen“, sagt Müller-Steinmann. Zudem gilt: Temperaturschwankungen, direkte Sonneneinstrahlungen sowie Reibungen auf den Narben verhindern.