Bei weit geöffneten Fenstern den lauen Sommerabend genießen, gemütlich im Garten sitzen oder noch eine Runde im See schwimmen – herrlich! Wenn nur diese stechenden Quälgeister nicht wären! Tipps vom Hautarzt helfen, die lästige Mückenplage in den Griff zu bekommen.

Gefährlich sind Mücken in unseren Breitengraden meist zwar nicht. Doch die stechenden Insekten können bei der Gartenparty zur Tortur werden und uns in warmen Sommernächten den Schlaf rauben.

Die Mückenweibchen, die unser Blut für die Entwicklung ihrer Eier benötigen, werden von Milch- und Fettsäuren im Schweiß angelockt – je nach dessen Zusammensetzung ist die Anziehungskraft für die Insekten unterschiedlich groß. Beim Stechen gibt die Mücke ein Sekret in die Wunde ab, um die Blutgerinnung zu unterbinden. Das führt zu Schwellungen der Haut und unangenehmem Juckreiz.

„Menschen mit empfindlicher Haut reagieren manchmal besonders stark auf Mückenstiche und sollten dann Rat beim Hautarzt suchen“, empfiehlt Dr. Anne Hundgeburth, Dermatologin in Köln. Eine vermehrte Histaminfreisetzung in der Haut kann zu ausgeprägter Quaddelbildung führen. In manchen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen mit Kreislaufbeschwerden und Atemnot kommen. Durch den Stich, aber auch beim Kratzen können Bakterien in die Haut gelangen, die Entzündungen und Infektionen wie die Wundrose verursachen können und hautärztlich behandelt werden müssen.

Um Infektionen vorzubeugen, rät Anne Hundgeburth, einen Mückenstich schnellstmöglich mit einem Desinfektionsmittel einzusprühen. Eine Lotion mit Aloe vera oder ein Antihistamin-Gel – am besten aus dem Kühlschrank – wirkt angenehm kühlend und juckreizlindernd.

Um die Mückenplage abzuhalten, sind sogenannte Repellents zum Auftragen auf die Haut bewährt, die den Mücken den verlockenden Geruch verleiden sollen. Der häufig enthaltene Wirkstoff DEET (Diethyltoluamid) ist zwar besonders effektiv, kann jedoch Haut und Schleimhaut reizen und bei großflächiger Anwendung in hohen Konzentrationen sogar zu Nervenschädigungen führen. Menschen mit empfindlicher Haut sollten auf Produkte ohne diesen Wirkstoff zurückgreifen, rät Hundgeburth.

Ätherische Öle aus Lavendel, Zedernholz oder Zitrone sind allerdings keine echte Alternative zur chemischen Keule; sie zeigen weniger Wirkung und können ebenfalls Haut und Schleimhäute reizen oder Allergien auslösen. Hausmittel wie Knoblauch, um den Körpergeruch zu verändern, schrecken Mücken kaum ab.

Patienten, die stark unter Mückenstichen leiden, bietet Anne Hundgeburth zur Vorbeugung eine Mesotherapie an. Auch für mückengeplagte Kinder ist die Behandlung geeignet. Bei diesem Verfahren werden geringe Mengen Vitamin B1 durch Mikroinjektionen mit feinsten Nadeln direkt in die Hautoberfläche eingebracht. Dadurch werden die Körperausdünstungen für Stechmücken unattraktiv.

Die Wirkung einer solchen Behandlung hält in der Regel etwa sechs Wochen an.

Quelle: BVDD