Ob auf der Skipiste oder am Strand: Ausgiebiges Sonnenbaden hat seine Schattenseiten. Die Haut altert schneller, es entsteht Sonnenbrand, im schlimmsten Fall Hautkrebs. Eine Vorstufe davon ist die sogenannte „aktinische“ oder „solare Keratose“ – im Volksmund auch Lichtwarzen genannt. Dabei handelt es sich um eine Unregelmäßigkeit der Hornschicht, hervorgerufen durch Sonneneinstrahlung. An Körperstellen wie Unterarmen, Gesicht und Händen, die besonders der Sonne ausgesetzt sind, können sich ungewöhnliche Verdickungen und Verhärtungen bilden. Mit der Photodynamischen Therapie (PDT) gibt es eine moderne Behandlungsmethode, die die Auswirkungen des Lichts mit seinen eigenen Waffen schlagen kann.

Die Photodynamische Therapie rückt den Hautveränderungen mit rotem Licht zu Leibe. Die Behandlung erfolgt ganz ohne Operation. „Zunächst macht man die betroffenen Hautpartien mit einer speziellen Creme empfindlich für das Rotlicht“, erklärt Dr. Johannes Müller-Steinmann, ärztlicher Direktor des Hautarztzentrums Kiel. „Dann belichtet man sie hiermit, um die kranken Hautzellen zu zerstören.“ Binnen weniger Tage stößt die Haut in der Regel die kranken Zellen ab und ersetzt sie durch neue, gesunde. Der Vorteil: Die nicht von der aktinischen Keratose betroffenen Zellen bleiben dabei weitgehend verschont, und es entstehen nicht die Komplikationen, wie sie bei einer Operation auftreten können.

„In 80 Prozent der Fälle sind die Veränderungen harmlos“, sagt Müller-Steinmann, „doch ich rate unbedingt dazu, die Lichtwarzen behandeln zu lassen. Denn die aktinische Keratose kann in das Spinaliom übergehen, den zweithäufigsten Hautkrebs.“

Aktinische Keratose betrifft am häufigsten hellhäutige Personen ab circa 50 Jahren. Besonders gefährdet sind auch Menschen, die Organtransplantationen hinter sich haben. Dadurch, dass Medikamente ihr Immunsystem eindämmen, ist ihr Hautkrebs-Risiko bis zu 200-fach erhöht.