Herrliches Sommerwetter lockt zum Wandern oder Radfahren, Tennis und Segeln haben Hochsaison, und auch so manches Fußballmatch findet unter praller Sonne statt. Doch der sportliche Ehrgeiz lässt Outdoor-Sportler nicht selten vergessen, welche Strapaze die stundenlange Sonne für die Haut bedeutet. Um auch der Haut gerecht zu werden, ist konsequenter Sonnenschutz unerlässlich.

Ein funktionelles High-Tech-Mountainbike, der passende Tennisschläger oder perfekt sitzende Stollenschuhe sind für Sportler ebenso selbstverständlich wie ein persönlicher Trainingsplan oder die optimale Nährstoffzufuhr. „Beim Outdoor-Sport auch für den richtigen, auf die Wetterlage und den individuellen Hauttyp abgestimmten Sonnenschutz zu sorgen, wird aber leider oft vergessen“, berichtet Reinhard Mrotzek vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen. Häufige intensive und anhaltende UV-Einstrahlung lässt die Haut jedoch nicht nur vorzeitig altern, sondern ist auch der wichtigste Risikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs.

„Deshalb nicht nur beim Strandurlaub, sondern auch beim Outdoor-Sport unbedingt auf den richtigen Sonnenschutz achten“, empfiehlt der Hautarzt aus Datteln. Besonders gefährlich sind Sonnenbrände in der Kindheit. Die Weichen für späteren Hautkrebs – auch im höheren Alter – werden oft schon in der Kindheit und Jugend gestellt. Wissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Haut in jungem Alter für die Anlage von Spätschäden besonders empfindlich ist.

Gerade junge Sportler halten Sonnencreme jedoch oft für ausgesprochen „uncool“, weiß Mrotzek. Wenn Trainer aber ihre Vorbildfunktion nutzen, finden Sonnenschutzempfehlungen durchaus Gehör. Notfalls sollte sich ein Fußball- oder Tennistrainer nicht scheuen, einen Schützling, dessen Haut sich bereits rötet, vom Platz zu verbannen.

Trainings und Matches sollten möglichst am frühen Vormittag oder erst am späten Nachmittag stattfinden. Im Juni macht die UV-Strahlung zwischen 11 und 15 Uhr etwa die Hälfe der Gesamt-Tagesdosis aus; es lasse sich schon viel – nicht nur für die Hautgesundheit – tun, wenn sportliche Aktivitäten darauf abgestimmt werden, erklärt Mrotzek. Von einem bedeckten Himmel sollte man sich nicht in Sicherheit wiegen lassen: Bei lockerer Bewölkung kann noch bis zu 75 Prozent der UV-Strahlung den Boden erreichen. Im Schatten sind noch etwa 50 Prozent der Sonnenstrahlung vorhanden. Wassersportler sollten daran denken, dass das UV-Licht verstärkt reflektiert wird, und auch bei Bergtouren ist zu beachten, dass die Strahlung mit 1000 Höhenmetern um etwa 20 Prozent steigt.

Wichtige Hinweise auf die UV-Belastung gibt der UV-Index, den Wetterdienste tagesaktuell vorhersagen. Die erforderlichen Sonnenschutzmaßnahmen sollten dann auf den individuellen Hauttyp abgestimmt werden. Empfindliche, helle Hauttypen und kleinere Kinder, deren eigene Schutzmechanismen noch nicht ausgereift sind, benötigen einen besonders intensiven Schutz mit leichter, UV-undurchlässiger Kleidung und eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor.

Neben einem konsequenten Sonnenschutz sei für Outdoor-Sportler aufgrund der erhöhten UV-Belastung ein regelmäßiges Hautkrebsscreening beim Dermatologen besonders wichtig, betont Mrotzek. Auffällige Leberflecken sollten schnellstmöglich dem Hautarzt gezeigt werden, da es sich um ein malignes Melanom handeln könnte. Raue, hornige Hautveränderungen oder hautfarbene bis rötliche Knötchen können auf hellen Hautkrebs hinweisen, der vor allem bei älteren Menschen auftritt. Frühzeitig erkannt, ist Hautkrebs heute in den meisten Fällen heilbar.

Quelle: BVDD