Noch vor einigen Jahren war ein Facelifting immer mit einer aufwendigen Operation verbunden. Heutzutage können Ärzte mit Hilfe des Fadenliftings Hängebäckchen, erschlaffte Gesichtskonturen oder ein faltiges Dekolletee ganz ohne Schnitte glätten – schonend und langanhaltend.

Mit zunehmendem Alter verliert die Haut an Elastizität. Sie erschlafft und es bilden sich Falten rund um Nase, Augen und Mund. Viele Menschen empfinden diese Veränderungen als störend, da dadurch häufig auch die Mimik in Mitleidenschaft gezogen wird – wir wirken müde, abgeschlagen und traurig. „Mit Hilfe des Fadenliftings können wir dem Gesicht wieder neue Konturen geben und auch die Haut am Dekolletee und am Hals straffen“, sagt Dr. Johannes Müller-Steinmann, Dermatologe und ärztlicher Direktor des Hautarztzentrums Kiels. „Das Erscheinungsbild wirkt dann wieder frischer, wacher und attraktiver.“

Vor dem eigentlichen Eingriff zeichnen

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die Ärzte die Markierungen für den Fadenverlauf auf die Haut. Dann ziehen sie die selbstauflösenden Fäden aus Polydioxanon mit Hilfe feiner Nadeln in die gewünschten Regionen. „Je nach gewünschtem Ergebnis setzen wir unterschiedliche Fadentypen ein“, erklärt der Dermatologe. „Glatte Fäden eignen sich besonders gut, um Knitterfältchen um den Mundbereich und an den Wangen zu glätten und schlaffe Haut am Hals und Dekolletee zu straffen.“ Zudem gibt es Fäden mit kleinen Widerhaken. Diese straffen das Gewebe nicht nur, sondern heben es auch an. Auch eine Kombination beider Fadentypen ist möglich.

Bereits unmittelbar nach dem Lifting ist die Haut straffer und Falten sind geglättet. Das endgültige Ergebnis ist dann nach rund sechs bis neun Monaten sichtbar. Während dieser Zeit lösen sich die Fäden auf und die Haut bildet im behandelten Bereich neues Kollagen, ein wichtiges Strukturprotein. Dadurch gewinnt sie zusätzlich an Elastizität und Volumen. „Das Risiko für Nebenwirkungen wie Narbenbildung und Infektionen ist deutlich geringer als bei einem operativen Facelifting, da zum Einbringen der Fäden keine Schnitte nötig sind“, sagt Dr. Müller-Steinmann. „Zudem können die Patienten die Praxis direkt nach dem Eingriff wieder verlassen.“ Leichte Rötungen und Schwellungen können jedoch kurzzeitig auftreten.

Die Kosten für das Fadenlifting können von Praxis zu Praxis variieren. Im Hautarztzentrum Kiel belaufen sie sich auf rund 700 Euro pro Sitzung. Da es sich um keine medizinisch notwendige Behandlung handelt, übernehmen die Krankenkassen die Kosten in der Regel nicht.