Schuppenflechte (Psoriasis)

Ursachen – Symptome – Behandlungen

Die Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische Autoimmunerkrankung.

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Wohl jeder weiß, wie schwer es ist, nicht zu kratzen, wenn die Haut juckt. Menschen mit Psoriasis, die auch als Schuppenflechte bekannt ist, müssen diesem Reiz fast täglich wiederstehen. Hinzu kommt, dass die Haut sehr stark gerötet ist und sich schuppige Areale bilden. Die entzündlichen Hautveränderungen treten bevorzugt an Körperstellen auf, die oft in Bewegung sind, wie die Ellenbogen und die Knie. Aber auch am Haaransatz, in den Handinnenflächen und am Nacken bilden sich die juckenden, silbrig schimmernden Schuppen. Bei einigen Formen breiten sich die Entzündungen auch auf Nägel und die Gelenke aus.

Bei Psoriasis handelt es sich um eine chronische Autoimmunerkrankung, die meist in Schüben verläuft: Phasen mit stärkeren Beschwerden wechseln sich mit symptomarmen Phasen ab. Auch wenn sie nicht heilbar ist, so können die Symptome mit einer passenden Therapie gut gelindert werden. Neben Cremes eignen sich dafür Medikamente sowie Licht- und Lasertherapien. Welche Behandlung für Sie am besten geeignet ist, hängt von der Psoriasisform ab und wie stark die Symptome ausgeprägt sind.

Ein Zusammenspiel von Auslösern

Die genauen Ursachen, die zur Entstehung von Psoriasis führen, sind noch nicht vollends geklärt. Eine große Rolle spielt jedoch die genetische Veranlagung. Ein angeborener oder auch erworbener Gendefekt führt dazu, dass sich die Hautzellen schneller erneuern als bei gesunden Menschen. Auch die Art der Verhornung ändert sich. Normalerweise dauert es etwa 28 Tage, bis die Hautzellen von innen nach außen an die Hautoberfläche wandern. Bei Psoriasis-Patienten geschieht dies innerhalb von drei bis sechs Tagen. Die Zellen ballen sich dann an der Hautoberfläche: Es bilden sich silbrig-weiße Schuppen, die Haut ist stark gerötet und juckt.

Letztendlich führen verschiedene innere und äußere Auslöser dann dazu, dass die Krankheit ausbricht – die Haut wird gereizt und es kommt zu den typischen Krankheitsschüben. Zu den häufigsten Faktoren gehören:

  • Infektionen, insbesondere ausgelöst durch Streptokokken
  • Verletzungen, Sonnenbrand, starkes Kratzen
  • Anhaltende Hautreizungen, beispielsweise aufgrund rauer Kleidung, die auf der Haut kratzt
  • Hormonschwankungen während einer Schwangerschaft
  • Medikamente wie Betablocker und ACE-Hemmer
  • Duftstoffe in Pflegeprodukten
  • Stress
  • Alkohol und Rauchen

Dermatologen unterscheiden unterschiedliche Formen

Die häufigste Form der Schuppenflechte ist die Psoriasis vulgaris. Dabei bilden sich insbesondere an den Außenseiten der Gelenke, der Füße und der Hände sowie am Rumpf silbrig-weiß schimmernde Hautschuppen, die von starkem Juckreiz begleitet werden. Darüber hinaus gibt es noch weitere, seltenere Psoriasisformen, die sich in ihrem Erscheinungsbild, Verlauf und den betroffenen Hautarealen unterscheiden. Bei der Psoriasis pustulosa etwa bilden sich weißlich getrübte Pusteln auf der Haut. Die Psoriasis guttata äußert sich in kleinen, tropfenförmigen Hautveränderungen auf dem Rumpf, den Gliedmaßen und der Kopfhaut.

In einigen Fällen greift die Entzündung auch auf die Gelenke über. Bei der sogenannten Psoriasis Arthritis kommt es meist zu Schwellungen der Finger- und Zehengelenke. Manchmal sind auch größere Gelenke wie die Knie oder aber die Wirbelsäule betroffen.

Cremes und Medikamente als Basistherapie

Erfahrene Dermatologen können meist schon anhand der äußerlichen Hautveränderungen die Diagnose Psoriasis stellen. Sie schauen sich die Bereiche an und entfernen in der Regel einige Schuppen. Typisch für Psoriasis ist ein darunterliegendes glänzendes Häutchen. Wird dieses abgekratzt, treten kleine punktförmige Blutungen, der sogenannte blutige Tau, auf.

Die Behandlung richtet sich dann nach der Schwere und der Form der Krankheit. Da Psoriasis nicht heilbar ist, zielt die Therapie darauf ab, die Symptome zu lindern, die Schübe zu verkürzen und das Auftreten neuer Ausbrüche soweit es geht zu vermeiden.

  • Die Basis der Psoriasisbehandlung stellt eine äußerliche Therapie mit Lotionen, Lösungen, Gels, Salben und Cremes dar. Der Wirkstoff Dithranol hemmt die verstärkte Zellteilung. Zur kurzfristigen Behandlung der Entzündung eignet sich Kortison. Eine Alternative zu Kortison stellt eine chemische Variante des Vitamin D-3 dar.
  • Bäder und Salbenverbände mit Salizylsäure oder Harnstoff lösen die Schuppen.
  • Bei schwereren Formen oder wenn die äußerliche Anwendung nicht wie gewünscht anschlägt, können zusätzlich Medikamente eingenommen werden. Dazu zählen insbesondere jene mit immunsuppressiver Wirkung, die ganz bestimmte immunologische Abläufe unterdrücken und so Entzündungen reduzieren.

Bade-PUVA bei stärkerer Psoriasis

Eine gut verträgliche und nebenwirkungsarme Behandlung, um die Symptome einer Psoriasis zu lindern, ist die Bade-PUVA-Therapie. Diese setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Zunächst nehmen Sie ein fünfzehnminütiges Bad. Das Wasser ist mit Psoralen angereichert, ein natürlicher Wirkstoff, der in ätherischen Ölen bestimmter Pflanzen vorkommt und die Haut lichtempfindlicher macht. Danach bestrahlen wir Ihren Körper mit UV-A-Licht. Durch regelmäßige, wöchentliche Behandlungen bessern sich die Symptome deutlich.

Um die Augen während der Behandlung vor den UV-Strahlen zu schützen, müssen Sie die ganze Zeit eine spezielle Sonnenbrille tragen. Nach der Behandlung kann es sein, dass es kurzzeitig zu sonnenbrandähnlichen Rötungen kommt, die Haut sehr trocken ist und juckt. Wir empfehlen daher, den Körper direkt nach der Behandlung mit einer milden Feuchtigkeitscreme zu pflegen. Da die Haut bis zu vier Stunden nach der Therapie noch sehr lichtempfindlich ist, schützen Sie sie unbedingt vor weiteren UV-Strahlen. Meiden Sie für diese Zeit am besten lange Aufenthalte im Freien. Alternativ empfiehlt sich, lange Kleidung zu tragen und eine Sonnencreme mit einem LSF von 50 zu verwenden.

Lasertherapie bei hartnäckigen Psoriasis-Herden

Die Knie und Ellbogen sind häufig besonders stark von der entzündlichen Hautkrankheit betroffen. Da diese Bereiche oft in Bewegung sind, heilen die Entzündungen nur schwer ab. In so einem Fall kann eine Therapie mit dem medizinischen Laser helfen. Sie sorgt dafür, dass Entzündungsreaktionen abklingen, der Juckreiz nachlässt und sich die Schuppenherde reduzieren. Auf diese Weise lassen sich die Symptome oft langfristig lindern. Im Gegensatz zur Bade-PUVA-Therapie ist es möglich, wirklich nur die betroffenen Areale zu behandeln, die umliegende Haut bleibt unversehrt.

Das eigene Verhalten anpassen

Mit einer gewissenhaften Pflege der Haut kann jeder Betroffene viel dazu beitragen, die Symptome zu lindern. Verwenden Sie seifenfreie und pH-neutrale Reinigungsprodukte und achten Sie stets darauf, die Haut mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen. Produkte mit Harnstoff eignen sich dafür besonders gut. Versuchen Sie zudem, Ihre Haut so wenig wie möglich zu reizen, um neue Schuppenherde zu vermeiden. Tragen Sie bevorzugt weiche Kleidung, die nicht auf der Haut scheuert und verzichten Sie auf Bodylotion, die Duftstoffe enthalten.

Auch Stress führt oft dazu, dass sich der Hautzustand verschlechtert. Entspannung und Stressabbau sind daher wichtige Bausteine bei der Selbstbehandlung. Achten Sie darauf ausreichend zu schlafen und sorgen Sie für einen Ausgleich zum stressigen Alltag. Entspannungsverfahren können zusätzlich dabei helfen.

Sollten Sie merken, dass Schübe bevorzugt auftreten, nachdem Sie bestimmte Lebensmittel oder Alkohol zu sich genommen haben, empfiehlt sich, komplett auf den Konsum zu verzichten.