Fast 400.000 Deutsche leiden laut dem Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) an mittelschwerer bis schwerer Schuppenflechte (Psoriasis). Für diese gibt es eine gute Nachricht: Seit dem 1. Oktober 2010 übernehmen die Gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die ambulante Balneo-Phototherapie. Diese kombiniert die Wirkung von UV-Strahlen und einem Solebad.

„Eine sehr gute Entscheidung“, sagt Dermatologe Dr. Johannes Müller-Steinmann, Leiter des Hautarztzentrums Kiel. „Denn verglichen mit anderen Behandlungen ist die Therapie nicht nur ärmer an Nebenwirkungen, sondern hilft auch besser“. So gab zum Beispiel der BVDD kürzlich als Ergebnis von Studien bekannt, die Balneo-Phototherapie sei vier- bis fünfmal wirkungsvoller und nachhaltiger als eine reine UV-Licht-Therapie. Zudem sei das Ergebnis schneller sichtbar.

Bei der Balneo-Phototherapie baden die Patienten etwa 20 Minuten in einer Lösung, die Kochsalze, Salz aus dem Toten Meer oder den Pflanzenstoff Psoralen enthält. „Das dient dazu, die Haut besonders aufnahmefähig zu machen für das UV-Licht, mit dem wir sie behandeln – entweder schon während des Bades oder anschließend“, erklärt Müller-Steinmann. „Das Licht hemmt die Schuppenflechte-Herde beim Wachsen und lässt Rötungen, Schuppen und Juckreiz zurückgehen.“ Für die Balneo-Phototherapie sollten Patienten drei bis vier Termine in der Woche einplanen.

Schuppenflechte tritt meist erst im Erwachsenenalter auf. Die verhärteten, rissigen und schuppenden Hautariale – sogenannte Plaques – können Betroffene psychisch sehr belasten.