Tattoos sind für viele ein Ausdruck der Persönlichkeit. Doch nicht immer hält die Begeisterung für das Kunstwerk ein Leben lang. Mit modernen Lasern können Ärzte unerwünschte Tattoos Stück für Stück verblassen lassen.

„Für die Tattooentfernung verwenden wir verschiedene Lasertypen“, erklärt Dr. Johannes Müller-Steinmann, Dermatologe und ärztlicher Direktor des Hautarztzentrums Kiel. „So können wir ein bestmögliches Ergebnis erzielen.“ Die Art und Wellenlänge des Lasers entscheiden, welche Farbpigmente sich besonders gut behandeln lassen.

Lästige Tätowierungen kann der Hautarzt mit einer Laser-Behandlung dauerhaft entfernen.

Bildnachweis: Hautarztzentrum Kiel

Der Neodym-YAG-Laser eignet sich beispielsweise vor allen Dingen für das Entfernen von rotem, blauem oder braunem Farbstoff, bei grünen Farben kommt bevorzugt der Rubinlaser zum Einsatz. Bei schwarzen Tattoos wirken beide Lasertypen in etwa gleich gut – diese Pigmente verblassen am schnellsten. Doch es gibt auch Farben, die nur bedingt auf das Laserlicht ansprechen wie weiß und orange. Die hellen Pigmente nehmen das Licht kaum auf, sondern reflektieren es. Bei diesen Farben hilft der Erbium YAG Laser, der die Hautoberfläche abträgt.

Die Behandlung mit dem Rubinlaser und Neodym-YAG-Laser läuft wie folgt ab: Das energiereiche Licht der Laser dringt in die Haut ein und erhitzt dort die Farbpartikel, wodurch sie aufsprengen. Die zerkleinerten Farbteilchen kann der Körper dann abbauen. Da jeder Impuls nur wenige Milliardstel Sekunden lang ist, wird die umliegende Haut nicht verletzt. „Die Laserbehandlung schmerzt leicht, vergleichbar mit einem Gummiband, das auf die Haut schnipst“, sagt der Dermatologe. „Auf Wunsch tragen wir daher vorab eine Salbe zur Betäubung auf die entsprechende Stelle auf.“ Nach der Behandlung kann die Haut kurzzeitig gerötet und geschwollen sein. Auch Schorf oder eine feine Kruste kann sich bilden. Diese heilt aber innerhalb weniger Tage von ganz alleine ab.

Im Durchschnitt sind sechs bis zwölf Laserbehandlungen nötig, bis das Tattoo entfernt oder zumindest deutlich verblasst ist – je nach Farbe und Einstichtiefe. Die Regenerationsphase zwischen den einzelnen Sitzungen beträgt sechs bis acht Wochen. Während der gesamten Behandlungs- und Regenerationszeit ist es wichtig, dass die Bereiche keiner Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Andernfalls können sich Pigmentflecke bilden.