Jeder fünfte Deutsche trägt ein Tattoo – so lauten aktuelle Ergebnisse einer Studie der Universität Leipzig aus dem Jahr 2017. Und: Die Körperkunst wird laut der Studie immer beliebter, vor allem bei Frauen. Doch was tun, wenn sich das Stechen der Körperkunst irgendwann doch als Fehler herausgestellt? Dann können wir im Hautarztzentrum Kiel die Farbe mit einem Laser entfernen.

Tattoos: Was sollte man beachten, bevor man den Tätowierer aufsucht?

Bildnachweis: Verena N./pixelio.de

Wenn der Wunsch nach einem Tattoo aufkommt, ist für viele die wohl wichtigste Frage: Welches Motiv soll es werden?

Doch nicht nur das Bild oder der Schriftzug an sich sollte gut überlegt sein, sondern auch die Frage, ob Sie Ihrer Haut die Tätowierung tatsächlich zumuten möchten.

Denn ganz so harmlos, wie Tattoos in den Medien dargestellt werden, sind diese nicht immer.

Eine Studie aus den USA zeigt, dass selbst mehrere Jahre nach dem Stechen noch gesundheitliche Probleme auftreten können:

Für die Studie wurden 300 tätowierten Menschen im New Yorker Central Park befragt. Zehn Prozent von ihnen beobachteten merkliche Reaktionen der Haut nach einer Tätowierung, wie Ausschläge, Entzündungen, Rötungen und Juckreiz. Diese Reaktionen entstehen dadurch, dass die Haut äußerlich verletzt wird. 60 Prozent dieser Menschen gaben darüber hinaus an, auch Jahre später unter gesundheitlichen Problemen zu leiden, wie chronische Infektionen, Allergien, Schwellungen oder Knötchen unter der Haut, die entstehen, wenn die Farbstoffe verkapseln.

Wichtiges vor dem Besuch eines Tätowierers

Generell lässt sich sagen: Je professioneller die Tattoos gestochen werden, desto geringer ist das Risiko für unerwünschte Nebenwirkungen. Die Wahl des Tätowierers ist also ein wichtiges Kriterium, wenn es darum geht, den Wunsch eines Tattoos in die Realität umzusetzen.

Wir haben weitere Punkte für Sie zusammengetragen, an die Sie Ihrer Gesundheit zuliebe denken sollten, bevor Sie sich ein Tattoo stechen lassen:


  • Gehen Sie sicher, dass Ihr Tätowierer nur Farben verwendet, die ein Prüfzertifikat tragen und damit der deutschen Tätowiermittel-Verordnung entsprechen. In Tätowierfarben wurden nämlich auch schon giftige Schwermetalle oder sogar vermutlich krebserregende Substanzen gefunden.
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Tätowierer hygienische Standards einhält. Lassen Sie sich auf keinen Fall „mal eben schnell“ auf Basaren im Ausland tätowieren. Im schlimmsten Fall nehmen Sie dann neben dem neuen Kunstwerk eine Hepatitis- oder HIV-Infektion mit nach Hause. Außerdem verursacht das in orientalischen Ländern gern verwendete Henna mit dem Zusatz von Para-Phenylendiamin besonders oft Allergien.
  • Ihr Tätowierer sollte Sie auf jeden Fall noch vor dem ersten Einstich ausführlich über mögliche Komplikationen und Risiken informieren. Tut er das nicht, spricht das nicht für seine Seriosität.
  • Verzichten Sie in diesen Fällen ganz auf Tätowierungen: Sie sind schwanger, leiden unter Herzerkrankungen, Diabetes oder Blutgerinnungsstörungen – oder Sie neigen zu Allergien, Ekzemen und offenen Wunden. Da es bei Tattoos immer zu Infektionen kommen kann, sollten Sie sich auch nicht tätowieren lassen, wenn Sie Antibiotika oder immunschwächende Medikamente einnehmen.
  • Seien Sie sich bewusst: Ein Risiko sind Tätowierungen immer. Denn die Farbe bleibt nicht zwangsläufig dort, wo man sie haben möchte. Über die Lymphflüssigkeit können die Pigmente in den ganzen Körper wandern. In einer Studie der Universität Baltimore haben Forscher so zum Beispiel das Auftreten von Uveitis, einer Entzündung im Augeninneren, die zum Erblinden führen kann, mit Tätowierfarbe in Verbindung gebracht. Und in einer Studie der Universität Regensburg klagten etwa sechs Prozent der Tätowierten über bleibende gesundheitliche Probleme wie Entzündungen, hohe Lichtempfindlichkeit, Knötchen und allergische Reaktionen.
  • Und schließlich: Lassen Sie sich beim Tätowieren immer gleich die genaue Bezeichnung der Farbe mitgeben. Das ist für Ärzte eine große Hilfe, sollten Sie Ihr Kunstwerk später doch wieder entfernen lassen wollen.

Laserlicht lässt unliebsame Tattoos verschwinden

Manchmal kommt es vor, dass wir es bereuen, dass wir uns ein Tattoo haben stechen lassen. Dann möchten wir den Namen der längst verflossenen Liebe, das Teufelchen auf der Schulter oder das Tribal auf der Wade einfach nur noch loswerden. In so einem Fall lohnt sich ein Besuch beim Dermatologen.

Denn in den meisten Fällen kann dieser die Farbpigmente mit dem Laser aus der Haut entfernen. Die Lichtimpulse des Lasers dringen in die Haut ein und erhitzen dort die Farbpartikel, wodurch diese aufplatzen. Die übrig gebliebenen winzigen Pigment-Einzelteile baut der Körper dann eigenständig ab. Hier erfahren Sie, wie die Tattoo-Entfernung mit dem Laser genau funktioniert.

Ab Ende 2020 dürfen nur noch Ärzte Tattoos lasern

Da bei Laserbehandlungen „erhebliche gesundheitliche Risiken für die zu behandelnden Personen“ auftreten können, dürfen Tattoo-Entfernungen mithilfe von Laserlicht ab Ende 2020 nur noch von Ärztinnen und Ärzten mit der erforderlichen ärztlichen Fort- oder Weiterbildung durchgeführt werden. So steht es in der Verordnung zur Modernisierung des Strahlenschutzrechts, die Anfang 2019 in Kraft getreten ist.