Besenreiser

Ursachen – Symptome – Behandlung

Besenreiser sind nicht gefährlich, aber unschön. Mit dem Laser kann der Hautarzt sie entfernen.

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Die Werbung suggeriert besonders den Frauen eine Welt voller makelloser Körper. Die Wahrheit sieht jedoch oft ganz anders aus. Glatte Beine mit ebenmäßiger Haut sind extrem selten, selbst noch so schlanke Frauen haben beispielsweise Cellulite oder Besenreiser. Doch während sich Cellulite durch Sport und einen gesunden Lebensstil meist bessern lässt, schlägt diese Art der Therapie bei Besenreisern nicht an. Sind die kleinen Adern, die bläulich, violett oder rötlich durch die Haut scheinen, einmal da, lassen sich nur mithilfe einer medizinisch kosmetischen Behandlung entfernen. Wir wenden dafür die Sklerosierung an oder rücken den Adern mit einem medizinischen Laser zu Leibe.

Übrigens: Die durchscheinenden Äderchen tragen die Bezeichnung Besenreiser, da sie optisch kleinen Ästen eines Reisigbesens ähneln. Im Fachjargon werden sie als Besenreiservarizen oder Besenreiservarikose bezeichnet.

Auffällig, aber harmlos

Auch wenn Besenreiser medizinisch gesehen eine Form von Krampfadern sind, so sind sie aus gesundheitlicher Sicht nicht behandlungswürdig. Sie verursachen in der Regel auch keine Beschwerden. Treten jedoch vermehrt Besenreiser auf, lohnt es sich, die tieferen Beinvenen auf Veränderungen untersuchen zu lassen. Denn im Gegensatz zu den harmlosen, oberflächlichen Äderchen können Krampfadern, die die größeren Gefäße betreffen, zu Entzündungen und Thrombosen führen. Das ist dann mehr als ein kosmetisches Problem und sollte von einem Facharzt untersucht und bei Bedarf behandelt werden.

Anders als oftmals angenommen, sind Besenreiser keineswegs nur ein Leiden der älteren Generation. Viele Frauen – und auch Männer – schließen bereits in ihren Zwanzigern damit erste Bekanntschaften.

Ursache oft erblich bedingt

Wie bei allen Krampfadern gibt es auch bei Besenreisern häufig eine erbliche Vorbelastung. Haben die Mutter oder sogar beide Elternteile Besenreiser, können auch die Kinder damit rechnen, diese im Laufe ihres Lebens zu entwickeln. Obwohl auch Männer vor den Venenveränderungen nicht geschützt sind, betreffen sie Frauen doch häufiger. Denn neben weiteren Faktoren wie Übergewicht und mangelnder Bewegung sorgt auch das weibliche Hormon Östrogen dafür, dass die Venen erschlaffen. Die Gefäße schaffen es dann nicht mehr, das Blut ausreichend weiter zu transportieren. Es versackt regelrecht in den Beinen, staut sich dort und sorgt dafür, dass die Venen ausleiern. Geschieht dies in den kleinen Blutgefäßen in der Nähe der Hautoberfläche, werden diese von außen als Besenreiser sichtbar.

Behandlung: Besenreiser entfernen

Die gute Nachricht: Im Gegensatz zu ihren großen Geschwistern, den Krampfadern, sind Besenreiser nicht gefährlich. Sie treten meist an den Beinen, besonders an den Außenseiten der Oberschenkel, oberhalb der Kniebeuge, an den Innenseiten der Unterschenkel sowie an den Knöcheln auf. Schmerzen verursachen die erweiterten Äderchen in der Regel nicht. Besonders bei blasser Haut stechen sie gerade zu Beginn der Sommersaison jedoch ins Auge. Wen das nicht stört, braucht sich um seine Besenreiser weiter keine Sorgen zu machen. Manche Betroffene belastet dieses kosmetische Problem jedoch. Sie nehmen die Besenreiser als Makel an sich wahr, fühlen sich unwohl dabei, Bein zu zeigen und leiden auf diese Art unter den kleinen Gefäßveränderungen.

Es gibt zwei Möglichkeiten, Besenreiser kosmetisch zu entfernen:

  • Bei der Sklerosierung werden die kleinen Äderchen verödet. Dabei spritzen wir ein Mittel in die Besenreiser, wodurch diese verkleben. Es gelangt dann kein Blut mehr in die Gefäße und der Körper baut diese dann innerhalb einiger Wochen ab – die Besenreiser verschwinden.
  • Wir setzen im Hautarzt-Zentrum Kiel verstärkt Laser zum Veröden der Äderchen ein, genauer einen Farbstofflaser. Denn diese Methode bietet einige Vorteile gegenüber der Sklerosierung: Sie eignet sich auch für feine Äderchen, die Behandlung ist sehr schonend und schmerzarm und die umfangreiche Nachsorge wie bei der Sklerosierung, bestehend aus dem mehrtägigen Tragen von Kompressionsstrümpfen, fällt weg.

Tipps zum Vorbeugen von Besenreisern:

Wer erblich vorbelastet ist, kann die Entstehung von Besenreisern vielleicht nicht völlig verhindern. Es gibt jedoch einiges, was sich gegen ihre Ausbreitung unternehmen lässt. Besonders Übergewicht und auch eine Schwangerschaft wirken sich negativ auf die Blutgefäße aus. Ebenso Bluthochdruck, der – wie der Name schon sagt – für einen erhöhten Druck in den Adern sorgt. Das belastet die Gefäße zusätzlich und lässt auch Besenreiser schneller entstehen.

Alltägliche Belastungen wie langes Stehen und Sitzen bei der Arbeit tragen ebenfalls dazu bei, dass sich Besenreiser entwickeln. Im Sitzen und Stehen müssen die Venen Höchstleistungen erbringen, um das Blut entgegen der Schwerkraft zurück zum Herzen zu pumpen. Bei Bewegung hingegen arbeiten die großen Muskeln mit und unterstützen die Gefäße.

Kleine Veränderungen für den Alltag

Bauen Sie ein wenig mehr Bewegung in den Alltag ein:

  • Statt eine E-Mail zu schreiben, können Sie aufstehen und in das Büro des jeweiligen Kollegen gehen.
  • Nutzen Sie nicht den Kopierer direkt neben Ihrem Büro, sondern den eine Etage höher oder tiefer.
  • Benutzen Sie die Treppen statt des Aufzugs.
  • Machen Sie in der Mittagspause einen kleinen Spaziergang.
  • Telefonieren Sie im Stehen und gehen Sie dabei immer wieder von den Zehenspitzen auf die Fersen und zurück. Diese Bewegung können Sie auch im Sitzen ausführen.
  • Wenn möglich, legen Sie die Beine auch hin und wieder hoch.
  • Ein kleiner Hocker unter dem Schreibtisch fällt nicht auf und verschafft Ihren Venen Erleichterung.
  • Sportarten wie Aquajogging oder gezieltes Beintraining im Fitnessstudio stärken die Venen.
  • Wer tagsüber lange steht, helfen Kompressionsstrümpfe, den Blutfluss zu verbessern und die Venen zu entlasten.

Diese Übungen helfen übrigens nicht nur gegen Besenreiser, sie beugen auch Krampfadern vor.

Blutgefäße trainieren

Die Verbreitung von Besenreisern lässt sich auch mit „Sport“ für die Blutgefäße aufhalten oder zumindest verlangsamen. Dazu gehört alles, was die Durchblutung fördert. Wer seine Beine regelmäßig von unten nach oben warm und kalt abduscht, regt damit die Durchblutung an. Die Wärme sorgt dafür, dass sich die Gefäße weiten, durch die Kälte ziehen sie sich wieder zusammen. Sanfte Massagen mit einer Bürste verstärken den Effekt zusätzlich. Beim Gang in die Sauna sollten Menschen, die zu Besenreisern neigen, vorsichtig sein. Das entspannende Vergnügen ist kein Tabu, sollte aber nicht allzu häufig stattfinden. Außerdem ist das kalte Abduschen nach dem Saunagang besonders wichtig. Denn dabei ziehen sich die zuvor geweiteten Gefäße wieder zusammen.