Hauttypen

Tagein, tagaus arbeitet die Haut, fast immer ohne zu klagen. Zugleich soll sie allzeit frisch und entspannt aussehen. Da ist es nur recht und billig, sie zu unterstützen, also ihren Bedürfnissen entsprechend zu pflegen. Dazu ist es nötig, den eigenen Hauttyp zu kennen, denn nur dann kann man auf die Bedürfnisse der Haut eingehen.

„Spieglein, Spieglein, an der Wand …“

Wer sich nicht erst seit gestern mit der Pflege seiner Haut befaßt, kennt vermutlich seinen Hauttyp. Wer sich indes nicht sicher ist, spricht am besten mal mit einer Kosmetikerin oder seinem Hautarzt darüber. Denn dann ist sichergestellt, daß die Haut die passende Pflege bekommt.

Die Richtung des Hauttyps weist bereits der folgende kleine Selbsttest. So funktioniert es: Setzen Sie sich an einem ruhigen und gut beleuchteten Ort (am besten Tageslicht) vor einen Spiegel. Natürlich sind Sie ungeschminkt. Sehen Sie sich Ihr Gesicht sorgfältig an: Ihre Stirn, Nase, Wangen, Mund und Kinn.

Selbsttest: Welchen Hauttyp habe ich?

Dann beantworten Sie die folgenden Fragen. Schummeln ist nicht nötig, denn Sie tun das nur für sich. Je besser Sie Bescheid wissen, desto gezielter können Sie schließlich Ihre edelste Visitenkarte, die Haut, versorgen.

Ich schaue auf die Stirn und sehe…

… daß sie glänzt und uneben ist. Kleine Erhebungen, teilweise mit kleinen schwarzen Punkten, sind zu sehen. (20 Punkte)
… keine Anzeichen von Schuppenbildung. Meine Haut ist glatt und eben. (10 Punkte)
… am Haaransatz, den Augenbrauen und der Nasenwurzel geringe schuppige Veränderungen. (5 Punkte)
…ebenmäßige Haut mit soeben sichtbaren Fältchen. (0 Punkte)

Ich betrachte meine Nase und erkenne…

… keine kosmetischen Besonderheiten. (0 Punkte)
… eher großporige Haut und stellenweise Pustelbildung. (20 Punkte)
… große Poren und schwarze Punkte. (15 Punkte)
… leichten Glanz, kaum grobporige Flächen. (10 Punkte)

Wenn ich meine Wangen und Unterlider betrachte, zeigen sich…

… feinporige, ebenmäßige Hautpartien von rosiger Farbe. (10 Punkte)
… kaum erkennbare Fältchen, jedoch ohne einzelne Schüppchen. (5 Punkte)
… Hautunreinheiten und schwarze Punkte oder gelblich bis weiße Pünktchen. (20 Punkte)
… Schuppenbildungen auf einer gereizten Haut. Ich verspüre auch leichten Juckreiz oder ein Spannungsgefühl. (0 Punkte)

Wenn ich die Hautpartien um meinen Mund und mein Kinn betrachte, sehe ich…

… besonders um die Lippen herum gereizte und schuppende Herde. (0 Punkte)
… speziell am Kinn Rötungen und dunkle Pünktchen. (10 Punkte)
… insgesamt einen recht fettigen Glanz mit vielen Rötungen und starker Pustelbildung. (20 Punkte)
… keine Auffälligkeiten. (10 Punkte)

Alles beantwortet? Dann addieren Sie bitte die Punkte hinter den am ehesten zutreffenden Antworten. Das Ergebnis:

0 – 29 Punkte: Trockene Haut
Die Haut ist trocken und anfällig gegenüber Reizungen und Allergien. Ihr künftiges Pflegeprogramm sollte sich insbesondere gegen die Trockenheit der Haut wenden, sie aber zugleich vor Allergien und Irritationen schützen.

30 – 45 Punkte: Normale Haut
Herzlichen Glückwunsch: sie haben einen eher seltenen Hauttyp: normal. Nur wenige sind, insbesondere bei den modernen Umwelteinflüssen, damit gesegnet. Um die Haut so normal, robust und schön zu erhalten, sollten Sie die Pflege gleichwohl nicht vernachlässigen, zumal die Haut sich mit der Zeit oft in Richtung Trockenheit entwickelt.

46 – 65 Punkte: Mischhaut
Hier Züge trockener Haut, dort fettige Flächen – diese Mischung ist keine Seltenheit. Die trockenen Partien bedürfen der Hautpflege. Die robusteren Areale der fettigen Haut brauchen auf Dauer nicht so viel Aufmerksamkeit; Hauptsache, sie wird nicht durch die Pflegeserie für trockene Haut nachgefettet.

66 – 80 Punkte: Fettige Haut
Sie haben eine fettige Haut mit Neigung zu Hautunreinheiten. Fettige Haut hat aber auch ihr Gutes, denn sie bleibt, weil von selbst gut gefettet, lange jung. Mehr Pflegetips bei fettiger Haut finden Sie weiter unten.

Die Mischhaut

  • hat trockene Partien am Haaransatz, Wangen und Hals
  • hat fettige Areale an Stirn, Nase und Kinn (T-Zonen)
  • bereitet gleichzeitig die Probleme der trockenen und der fettigen Haut
Mehrarbeit für Haut-Mischlinge

Wenn Sie zur großen Zahl der Mischhäutigen gehören – und dieser Hauttyp kommt häufiger vor als ausschließlich fettige oder trockene Haut -, brauchen Sie ein paar Töpfchen mehr im (Badezimmer-)Schrank. Denn die trockenen Hautareale benötigen die Pflege trockener Haut, während die fettigen Partien natürlich die Maßnahmen gegen zuviel Fett beanspruchen.

Ermitteln: Wo liegen die Probleme?

Vor aller Pflege muß klar sein, wo die problematischen Partien liegen: Stirn, Nase, Kinn, Dekolleté und obere Rückenpartie neigen meist dem Fette zu; Augenlider samt Umgebung und Wangen leiden am häufigsten an Talg- und Feuchtigkeitsmangel.

Eine einmalige Beratung bei einer Kosmetikerin oder dem Hautarzt des Vertrauens kann die Hautpflege daheim künftig auf die richtige Spur setzen.

Wechsel in den Wechseljahren

Auch die Mischhaut folgt dem Trend zur Trockenheit. Deshalb gilt es, die eigene Haut zu beobachten, insbesondere in der Phase hormoneller Umstellungen während der Wechseljahre. Läßt die Talgproduktion fettiger Stellen nach und wird die trockene Haut noch trockener, muß die Pflege den veränderten Anforderungen natürlich folgen.

Pflege von Mischhaut – Trockenes fetten und Fettes trocknen

Grundsätzlich braucht die Mischhaut die Pflege der normalen Haut. Lediglich die fettigen Partien sollten entsprechend der fettigen Haut gepflegt werden und die trockenen Areale, wie trockene Haut grundsätzlich, zusätzlich Fett und Feuchtigkeit bekommen.

Die fettige Haut

  • neigt zu großen Poren
  • produziert einen öligen Film besonders an Stirn, Kinn und Nase
  • plagt durch Mitesser und Pickel
  • entschädigt in späteren Jahren durch junges und frisches Erscheinungsbild
Fettige Haut macht Pickel

Fettige Haut plagt die Menschen häufig am meisten während der Pubertät, seltener in fortgeschritten Jahren: Ausgerechnet dort, wo man es am ehesten sieht, arbeiten die Talgdrüsen am fleißigsten und produzieren einen öligen Film auf der Haut: auf Kinn, Stirn und Nase, aber auch Schultern und Nacken. Damit nicht genug, fettige Haut produziert zudem häufig eine zu kräftige Hornschicht. Dadurch haben die Talgdrüsen – neben ihrer Überaktivität – einen weiteren Grund zu verstopfen und dadurch die ärgerlichen Gesichtspunkte zu produzieren.

Fettige Haut bleibt nicht immer fett

Die Tendenz zu trockenerer Haut in fortgeschrittenenen Jahren macht auch vor der fettigen Haut nicht halt: Insbesondere in der zweiten Phase hormoneller Umstellung, den Wechseljahren, verringert sich zumeist die Talgproduktion. Deshalb gilt es, die Haut zu beobachten und rechtzeitig die Pflege umzustellen: Sobald die Haut nicht mehr übermäßig fettet, braucht sie die Pflege der normalen Haut oder gar die Unterstützung, die die trockene Haut benötigt.

Damals Pickel – heute junge Haut

Doch die fettige Haut bringt auch Vorteile: Ist die Zeit von Pubertät und Pickel überstanden, gibt sie sich im Alltag angenehm robust. Und ein paar Jahre später, mit 40, 50 Jahren, folgt die Entschädigung für die Plage der frühen Zeit: die damals fettige Haut offenbart sich wesentlich straffer, glatter und ärmer an Fältchen und Falten.

Pflege fettiger Haut

Niemals Fettcreme auf fettige Haut! Fettcremes stehen zu fettiger Haut wie Knoblauch zu Vampiren: Produziert die Haut zuviel des eigentlich guten Talgs, muß sie natürlich sanft entfettet werden, auf keinen Fall aber nachgeschmiert. Andernfalls würden sich die Talgdrüsen aufgefordert fühlen, noch schneller zu verstopfen und Pickel zu produzieren.

Weil fettige Haut robuster ist als normale oder gar trockene, darf sie durchaus mit Seife oder Syndets, die nicht rückfetten, gewaschen werden. Ein Gesichtswasser mit Alkohol hilft zusätzlich, überschüssiges Fett aus der Haut zu entfernen. Solch ein Gesichtswasser enthält häufig entzündungshemmende und antibakterielle Zusätze, die Hautunreinheiten und Eiterpickel wirkungsvoll bekämpfen.

Haut entfetten und Poren entstöpseln

Alle zwei bis drei Tage darf fettige Haut ein Peeling bekommen: Dabei wird die Haut dort, wo sie fettet, mit einer Peelingcreme abgerubbelt. So eine Peelingcreme enthält harte Körnchen, die überschüssige Hornzellen abschmirgeln und damit die Ausgänge der Talgdrüsen vor der Verstopfung bewahren.

Dem selben Zweck dienen Reinigungsmasken, in denen beim Abziehen Fett und Hornschuppen hängenbleiben. Verstopfte Poren, die Talgdrüsen-Ausgänge, werden dadurch entstöpselt, und so mancher Pickel bekommt gar keine Chance.

Mit trockener Luft hat fettige Haut kaum Probleme. Sie braucht deshalb auch im Winter keine andere Pflege.

Make-Up mit Maßen

Make-Up muß ein Mindestmaß an Fett enthalten, damit es artig an Ort und Stelle bleibt. Fettiges Material aber gehört nicht auf ohnehin fettige Haut. Deshalb gilt es, Make-Up zurückhaltend einzusetzen – und zwar eines mit hohem Puderanteil, der das nötige Make-Up-Fett bindet. Vor dem Schlafengehen muß die Haut unbedingt vom Make-Up befreit werden, damit Puder- und Fettreste nicht die Poren verstopfen und so neue Pickel provozieren.

Die trockene Haut

  • Talg- und Schweißdrüsen arbeiten nicht ausreichend, deshalb fehlen Fett und Feuchtigkeit.
  • fühlt sich spröde an und neigt zur Schuppenbildung.
  • instabiler Säureschutzmantel. Anfällig gegenüber Allergien und Reizungen
Sensibel, weil Fett und Feuchtigkeit fehlen

Wenn Schweiß- und Talgdrüsen nicht ausreichend fleißig ihrer Arbeit nachkommen, gerät die Haut in Schwierigkeiten: Sie fühlt sich trocken und spröde an und neigt zu Schuppenbildung. Weil es an natürlichem Talg mangelt, kann die Haut auch den Säureschutzmantel nicht überall aufrecht erhalten. Die Folge: Die Haut vermag die Angriffe von außen nicht mehr so einfach abzuwehren; sie wird deutlich empfindlicher, leichter reizbar und reagiert eher allergisch.

Trockene Haut braucht sorgsame Pflege. In extremen Fällen muß sie sogar ärztlich behandelt werden, um weitere Schäden abzuwenden.

Die normale Haut

  • Talg- und Schweißdrüsen arbeiten normal
  • Säureschutzmantel lückenlos und gleichmäßig
  • selten Probleme mit Hautunreinheiten
  • ist gut durchblutet
  • schimmert matt und fühlt sich weich und geschmeidig an
Normale Haut – bei jungen Leuten weit verbreitet

Am ehesten können sich junge Leute zwischen 18 und 30 Jahren über diesen unproblematischen Hauttyp freuen: Die Unreinheiten wegen der vermehrten Talgproduktion im Zuge der Pubertät sind vergessen; Talg- und Schweißdrüsen arbeiten gerade richtig, der Säureschutzmantel liegt lückenlos und gut verteilt auf.

Die Haut wird mit dem Alter trockener

Doch diese pflegeleichte Phase geht meist vorüber: Mit den Jahren wird die Haut trockener; spätestens ab 35 braucht sie dann Unterstützung beim Fetthaushalt. Das Fett in der Hornschicht bremst die Verdunstung der Feuchtigkeit in der Haut. Sinkt die Fettproduktion, geht entsprechend Feuchtigkeit verloren, die Haut wird trockener. Bei Kindern enthält die Hornschicht 15 Prozent Feuchtigkeit, bei fortgeschrittenen Altersgruppen nur noch sechs Prozent.

Pflege normaler Haut

Auch pflegeleichte Haut will Pflege. Sich in seiner Haut wohlzufühlen, das fällt bei normaler Haut natürlich nicht schwer. Gleichwohl verdient sie ein wenig Pflege, für die sie sich mit lange währendem guten Aussehen und Wohlbefinden bedankt.

Bedürfnisse der Hauttypen

Die Haut zeigt, was sie braucht

Die Haut ist das wohl kooperativste der Organe überhaupt: Sie ist nicht nur allzeit zur Hand und gut erreichbar, sie teilt häufig auch mit, was ihr fehlt. Das ist sehr hilfreich, den die Bedürfnisse der einzelnen Hauttypen unterscheiden sich deutlich.

Was die Hauttypen unterscheidet:
  • die Aktivität der Schweiß- und Talgdrüsen (entscheidet über fettige oder trockene Haut. Besonders wichtig für die Art der Pflege.)
  • der Pigmentgehalt der Haut (helle oder dunklere Hautfarbe? Sommersprossen? Je heller die Haut, desto mehr Schutz vor Sonne braucht sie)
  • das Alter (Spannkraft, Faltenbildung, Pigmentflecken. Bedeutsam für die Pflege, aber auch gegebenenfalls für kosmetische Korrekturen.)
  • die Intensität der Durchblutung (sieht die Haut blaß oder rosig aus? (Lediglich eine Frage der Optik).
  • Intensität der Behaarung (beeinflußt nur das Aussehen und läßt sich meist korrigieren.)
Muss passen wie ein Kleid: die Hautpflege

Optimale Hautpflege muß sich unbedingt an dem Hauttyp orientieren, den es zu versorgen gilt. Es wäre fatal, fettige Haut nachzufetten oder trockene Haut zu entfetten.

Ziel der Hautpflege ist es, die Haut zu schützen und zu unterstützen, ihre Schwächen (etwa zu trocken) auszugleichen und so gemeinsam mit ihr lange jung zu bleiben. Dabei gilt sicher nicht die Maxime „viel hilft viel“, sondern vielmehr „viel hilft, was richtig hilft.“ Falscher Ehrgeiz wäre es, jede teure Tinktur, jedes Tiegelchen einmal auszuprobieren. Denn als Versuchskaninchen sollte die eigene Haut zu schade sein. Zudem steigt mit jedem neuen Produkt, mit dem die Haut Bekanntschaft macht, die Gefahr von Reizungen und Allergien.

Das beste Pflegemittel: Wissen

Das zentrale Element der klugen Hautpflege, das ist das Wissen um die besonderen Bedürfnisse der eigenen Haut. Anhand der Checkliste oben können Sie Ihren Hauttyp ermitteln. Eine Beratung bei Ihrer Kosmetikerin oder Ihrem Hautarzt kann darüber hinaus wichtige Tips eintragen, die dann auf Dauer der Haut zugute kommen.

Hautpflege für die Barden unterm Balkon

Die folgenden Pflegetips zeigen, welche Bedürfnisse die grundlegenden Hauttypen haben und wie Sie Ihrer eigenen Haut helfen können, länger gesund, schön und geschmeidig zu bleiben. Vielleicht, wer weiß, seufzt und schmachtet dann doch heimlich jemand unter dem Balkon wie einst Romeo bei seiner Julia, damals in Verona.