Ein paar Sommersprossen können durchaus charmant aussehen. Eine Melasma im Gesicht oder auch Altersflecken an den Händen empfinden viele jedoch als unschön und störend. Dubiose Mittelchen aus dem Internet versprechen einen gleichmäßigen Teint. In der Hautarztpraxis sind Betroffene mit Pigmentflecken entschieden besser beraten.

Bildnachweis: Maya West/flickr.com

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Die Bräunung der Haut entsteht durch den Farbstoff Melanin, der unter Einfluss von UV-Strahlung in bestimmten Hautzellen, den Melanozyten, gebildet wird. Lagert sich Melanin stellenweise vermehrt ab, entstehen unregelmäßige, fleckige Pigmentierungen. Meist sind die sogenannten Sonnenterrassen im Gesicht, am Dekolleté oder der Handrücken betroffen.

Die Neigung zu solchen unregelmäßigen, fleckigen Hyperpigmentierungen ist genetisch bedingt, erklärt Prof. Dr. Christiane Bayerl, Hautärztin in Wiesbaden. Pigmentflecken in Form von Sommersprossen lockt die Sonne vor allem bei Menschen mit hellem Hauttyp und rötlichem Haar hervor. Auch hormonelle Einflüsse spielen eine Rolle: Manche Frauen entwickeln beispielsweise während einer Schwangerschaft oder unter der Einnahme hormoneller Verhütungsmittel braune Flecken im Gesicht, ein sogenanntes Melasma. Medikamente, wie beispielsweise manche Antibiotika, können die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen und Pigmentflecken begünstigen. Manchmal entstehen auch an Stellen, an denen Parfüm aufgetragen wurde – beispielsweise hinter den Ohrläppchen und am Hals –, fleckige Verfärbungen.

Zudem wird die Pigmentbildung und -verteilung im Laufe des Lebens ungleichmäßiger: Altersflecken an Händen oder im Gesicht, die häufig der Sonne ausgesetzt sind, können die Folge sein.

Wichtigste Vorbeuge-Maßnahme: Sonnenschutz

Die einfachste und zugleich wichtigste Maßnahme, um Pigmentflecken, einer vorzeitigen Faltenbildung und Lichtschäden bis hin zum Hautkrebs vorzubeugen, ist ein konsequenter Sonnenschutz, betont Prof. Bayerl. Auch nach der Anwendung kosmetisch-ästhetischer Maßnahmen wie Chemical Peelings oder nach Laserbehandlungen kann es zu unerwünschten Pigmentierungen kommen, wenn ein guter Sonnenschutz vernachlässigt wird. Bei entzündlichen Hauterkrankungen, beispielsweise bei der Akne, bleiben sogenannte postinflammatorische Hyperpigmentierungen zurück bleiben.

Im Internet gibt es einen schwunghaften Handel mit Bleichcremes, die gegen Pigmentflecken angepriesen werden. Deren Inhaltsstoffe sind jedoch oft dubios, so die Hautärztin. Durchaus nicht nur ein Einzelfall sei, dass solche Produkte Quecksilber enthalten. Über die Haut wird dieser Giftstoff aufgenommen, so dass es zu einer bedrohlichen Vergiftung kommen kann. Wen seine Pigmentflecken stören, der ist in der Hautarztpraxis besser beraten. Zunächst wird der Dermatologe abklären, um welche Art von Pigmentfleck es sich handelt und daran Empfehlungen für geeignete Behandlungsmaßnahmen orientieren.

Gegen Hyperpigmentierungen steht eine ganze Palette an gut wirksamen und sicheren Behandlungsverfahren zur Verfügung. Als besonders effektiv betrachtet die Wiesbadener Dermatologin eine sogenannte Triple-Behandlung. Dabei wird eine Kombination aus Hydrochinon, Tretinoin und einem Steroid auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen. Allerdings kann es an sensibler Haut zu Irritationen kommen. Alternativ werden auch zahlreiche andere Substanzen wie beispielsweise Azelainsäure eingesetzt, die milder, aber weniger wirksam sind. Auch Chemical Peelings unterschiedlicher Tiefe sowie eine Mikrodermabrasion, bei der die Hautoberfläche mit feinsten Kristallen abgeschliffen wird, können sinnvoll sein, um obere Hautschichten abzutragen und die Hauterneuerung anzukurbeln. Der Laser sollte bei dunkleren Hauttypen nur zurückhaltend eingesetzt werden, da eine solche hochenergiegeladene Lichtbehandlung zu einer vermehrten Pigmentierung führen kann.

Während einer bestehenden Schwangerschaft sollte keine Behandlung einer Hyperpigmentierung erfolgen. Die Dermatologin empfiehlt, die Stillzeit abzuwarten und durch einen konsequenten Sonnenschutz der Verschlimmerung eines Melasmas vorzubeugen. Sehr hilfreich sei in einem solchen Fall auch Camouflage, um die fleckigen Pigmentierungen abzudecken.

Quelle: BVDD